Sinta Werner - The No Make Up Look
Performative Podiumsdiskussion | 20Uhr, 11 November, 2017
Podiumsgäste:
Hannah Beck-Mannagetta, Andreas Koch, Christl Mudrak
Moderation:
Tobias Laukemper
Installation, Inszenierung: Sinta Werner
Teil der FACT ≠ TRUTH Veranstaltungsreihe organisiert von Anja Henckel/ Import Projects
Fragen, die in dieser Veranstaltungsreihe betrachtet werden, sind zum Beispiel 'Welche Parameter werden verwendet, um Wahrheit und Täuschung zu identifizieren, und welche authentischen Verfahrensweisen kann man aus diesen kreieren? Welchen Einfluss können diese wiederum auf die Konstruktion von Wahrheiten haben?'
FACT ≠ TRUTH
Sinta Werner erforscht in ihrer Arbeit die Manipulation der Wahrnehmung. Durch ihre aufwändigen illusionistischen Umgebungen werden konventionelle Sichtweisen und Repräsentationen in die Irre geführt und hinterfragt. Die Überlagerung von Bildmotiv und Bildgrund und das Schaffen neuer Wahrnehmungsräume sind zentrale Themen in ihren Arbeiten.
Bei THE NO MAKE UP LOOK wird eine diskursive Situation in ein Punktrasterbild verwandelt. Themen der Installation, wie das Raster in der Kunst und Reproduktion, werden zum Ausgangspunkt der Diskussion. Eine Bildanalyse wird durchgeführt, während die beteiligten Personen Teil des Bildes sind, welches sie analysieren. Die Arbeit ist zugleich Bild und Skulptur und hat eine zeitliche und performative Dimension. Das Bild wird durch die Bewegungen der Teilnehmer für die Dauer der Diskussion zu einem Störbild, welches den Blick zwischen Bild- und Realraum oszillieren lässt.
Der Titel ‚The No Make Up Look‘ ist ein Zitat aus dem Film Blow-Out von Brian de Palma. John Travolta spielt darin einen Tontechniker, der mit einer jungen Maskenbildnerin über ihren Beruf spricht. Sie beschreibt ihr aktuelles Make-Up sehr zeitaufwändig ist. Er ist überrascht, da er ihr Make-Up gar nicht bemerkt hat. Darauf die Antwort: This is the No-Make-Up Look.
In der Arbeit von Sinta Werner überlagert das 'Bild' der Podiumsdiskussion die tatsächliche Situation. Dieses Prinzip des Überhöhens entspricht dem Schminken. Man malt sich Augen auf die Augen, man malt klarer konturierte Lippen auf die Lippen, man malt sich ein Gesicht auf sein Gesicht. Die Installation verdoppelt quasi die Situation mit ihrem eigenen Bild. Es wird hier eine Inszenierung geschaffen die Bild- und Realraum zusammenführt und gleichzeitig staffelt, den Bildraum quasi überhöht und zugleich verflächigt. Sie will mit der Arbeit die Frage in den Raum stellen, ob nicht jedes Bild ein geschminktes Bild ist, jedes Sich-der Welt-Präsentieren eine Inszenierung und jede Rezeption der Wirklichkeit durch ein epochenspezifisches Zeichensystem gefiltert ist.
Hannah Beck-Mannagetta
(Freie Kuratorin, Autorin und Projektmanagerin) schrieb u.a über konstruktive Ansätze junger KünstlerInnen im post-digitalen Zeitalter, konzipiert interdisziplinäre Ausstellungsprojekte und Vermittlungsformate, so "Über die Unmöglichkeit des Seins" in der Kunsthalle Exnergasse, Wien. Sie studierte Kulturarbeit, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Potsdam und Berlin, währenddessen sie u.a. bei Artspace, Sydney sowie der Wiener Secession arbeitete. Sie war Co-Kuratorin des interdisziplinären Projektraum FIELD, Berlin, Co-Direktorin der Galerie Metro, Berlin sowie Mitbegründerin und Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Jungemeister.
Andreas Koch
(Künstler, Buchgestalter und Herausgeber der Zeitschrift ‘vonhundert’) operiert in seiner künstlerischen Arbeit im Spannungsfeld zwischen Verschiebungen, Überblendungen und Maßstab-Versetzungen und durchdringt und hinterfragt die visuelle Präsenz der Wirklichkeit auf überraschende Weise. Andreas Koch unterrichtete an zahlreichen Institutionen wie der Udk Berlin, der KHB Weißensee, Hfbk Dresden oder Goldrausch.
Christl Mudrak
(Künstlerin) untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit wie Räume den Betrachter physisch und psychisch beeinflussen. Es entstehen raumgreifende, malerische Arbeiten, die die Kapazitäten der Wahrnehmung des Betrachters testen. 2016 hat sie ihre Dissertation zum Thema "Psycho Spaces. Dissolution of Space in the Medium of Painting" abgeschlossen.
Tobias Laukemper
(Freier Bildredakteur und Projektmanager) arbeitet für Künstler und Kulturschaffende ua. für die Magazine GEO und Cicero, die Neue Schule für Fotografie, Katharina Grosse und die Julia Stoschek Collection. Zudem kuratiert er eine eigene Veranstaltungsreihe - den Fototreff Berlin, auf dem diskursrelevante Persönlichkeiten der lokalen und internationalen Fotoszene vorgestellt, und künstlerische und dokumentarische Arbeiten präsentiert und diskutiert werden.
Hannah Beck-Mannagetta, Andreas Koch, Christl Mudrak
Moderation:
Tobias Laukemper
Installation, Inszenierung: Sinta Werner
Teil der FACT ≠ TRUTH Veranstaltungsreihe organisiert von Anja Henckel/ Import Projects
Fragen, die in dieser Veranstaltungsreihe betrachtet werden, sind zum Beispiel 'Welche Parameter werden verwendet, um Wahrheit und Täuschung zu identifizieren, und welche authentischen Verfahrensweisen kann man aus diesen kreieren? Welchen Einfluss können diese wiederum auf die Konstruktion von Wahrheiten haben?'
FACT ≠ TRUTH
Sinta Werner erforscht in ihrer Arbeit die Manipulation der Wahrnehmung. Durch ihre aufwändigen illusionistischen Umgebungen werden konventionelle Sichtweisen und Repräsentationen in die Irre geführt und hinterfragt. Die Überlagerung von Bildmotiv und Bildgrund und das Schaffen neuer Wahrnehmungsräume sind zentrale Themen in ihren Arbeiten.
Bei THE NO MAKE UP LOOK wird eine diskursive Situation in ein Punktrasterbild verwandelt. Themen der Installation, wie das Raster in der Kunst und Reproduktion, werden zum Ausgangspunkt der Diskussion. Eine Bildanalyse wird durchgeführt, während die beteiligten Personen Teil des Bildes sind, welches sie analysieren. Die Arbeit ist zugleich Bild und Skulptur und hat eine zeitliche und performative Dimension. Das Bild wird durch die Bewegungen der Teilnehmer für die Dauer der Diskussion zu einem Störbild, welches den Blick zwischen Bild- und Realraum oszillieren lässt.
Der Titel ‚The No Make Up Look‘ ist ein Zitat aus dem Film Blow-Out von Brian de Palma. John Travolta spielt darin einen Tontechniker, der mit einer jungen Maskenbildnerin über ihren Beruf spricht. Sie beschreibt ihr aktuelles Make-Up sehr zeitaufwändig ist. Er ist überrascht, da er ihr Make-Up gar nicht bemerkt hat. Darauf die Antwort: This is the No-Make-Up Look.
In der Arbeit von Sinta Werner überlagert das 'Bild' der Podiumsdiskussion die tatsächliche Situation. Dieses Prinzip des Überhöhens entspricht dem Schminken. Man malt sich Augen auf die Augen, man malt klarer konturierte Lippen auf die Lippen, man malt sich ein Gesicht auf sein Gesicht. Die Installation verdoppelt quasi die Situation mit ihrem eigenen Bild. Es wird hier eine Inszenierung geschaffen die Bild- und Realraum zusammenführt und gleichzeitig staffelt, den Bildraum quasi überhöht und zugleich verflächigt. Sie will mit der Arbeit die Frage in den Raum stellen, ob nicht jedes Bild ein geschminktes Bild ist, jedes Sich-der Welt-Präsentieren eine Inszenierung und jede Rezeption der Wirklichkeit durch ein epochenspezifisches Zeichensystem gefiltert ist.
Hannah Beck-Mannagetta
(Freie Kuratorin, Autorin und Projektmanagerin) schrieb u.a über konstruktive Ansätze junger KünstlerInnen im post-digitalen Zeitalter, konzipiert interdisziplinäre Ausstellungsprojekte und Vermittlungsformate, so "Über die Unmöglichkeit des Seins" in der Kunsthalle Exnergasse, Wien. Sie studierte Kulturarbeit, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Potsdam und Berlin, währenddessen sie u.a. bei Artspace, Sydney sowie der Wiener Secession arbeitete. Sie war Co-Kuratorin des interdisziplinären Projektraum FIELD, Berlin, Co-Direktorin der Galerie Metro, Berlin sowie Mitbegründerin und Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Jungemeister.
Andreas Koch
(Künstler, Buchgestalter und Herausgeber der Zeitschrift ‘vonhundert’) operiert in seiner künstlerischen Arbeit im Spannungsfeld zwischen Verschiebungen, Überblendungen und Maßstab-Versetzungen und durchdringt und hinterfragt die visuelle Präsenz der Wirklichkeit auf überraschende Weise. Andreas Koch unterrichtete an zahlreichen Institutionen wie der Udk Berlin, der KHB Weißensee, Hfbk Dresden oder Goldrausch.
Christl Mudrak
(Künstlerin) untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit wie Räume den Betrachter physisch und psychisch beeinflussen. Es entstehen raumgreifende, malerische Arbeiten, die die Kapazitäten der Wahrnehmung des Betrachters testen. 2016 hat sie ihre Dissertation zum Thema "Psycho Spaces. Dissolution of Space in the Medium of Painting" abgeschlossen.
Tobias Laukemper
(Freier Bildredakteur und Projektmanager) arbeitet für Künstler und Kulturschaffende ua. für die Magazine GEO und Cicero, die Neue Schule für Fotografie, Katharina Grosse und die Julia Stoschek Collection. Zudem kuratiert er eine eigene Veranstaltungsreihe - den Fototreff Berlin, auf dem diskursrelevante Persönlichkeiten der lokalen und internationalen Fotoszene vorgestellt, und künstlerische und dokumentarische Arbeiten präsentiert und diskutiert werden.
